"Der Tod gehört zum Leben dazu. Unser Auftrag ist es, die verbleibende Zeit so schön wie möglich zu gestalten." Tatjana leitet den Pflegedienst im Taunussteiner Palliativzentrum St. Ferrutius, in dem schwerkranke Menschen die letzte Zeit ihres Lebens verbringen. Die Atmosphäre in dem ehemaligen Kloster ist eine ganz besondere - warm und familiär. "Auch wenn wir mit vielen Schicksalsschlägen konfrontiert sind, ist es ein fröhlicher Ort, wo auch viel gelacht wird," erzählt die 40-Jährige.
Schon während der Ausbildung fand Tatjana im Palliativbereich ihre Berufung. 2017 kam sie als Pflegefachkraft an das Hospiz, vor drei Jahren übernahm sie dort die Leitung. Für Tatjana ein "beruflicher Sechser im Lotto". Die Arbeit erfüllt sie sehr: "Weil ich meine Zeit für etwas unglaublich Sinnstiftendes einsetze und dazu beitragen kann, das Thema Tod und Sterben mehr in unsere Mitte zu holen."
Das interdisziplinäre Hospiz-Team kümmert sich darum, Symptome und Schmerzen der Bewohner:innen zu lindern. Aber auch besondere Wünsche und Bedürfnisse werden erfüllt - vom selbstgekochten Lieblingsessen bis zum Bad im Whirlpool. Zuweilen wird Tatjana auch zur Friedensstifterin, wenn sie hilft, Abschiede zu ermöglichen oder zu Versöhnung am Lebensende beizutragen: "Die Freude zu sehen, wenn es Menschen gelingt, sich zu versöhnen - das sind Gänsehautmomente."
Tatjana weiß, wie herausfordernd das Abschiednehmen sein kann. Sie hat nicht nur für die Bewohner:innen stets ein offenes Ohr, auch für die Angehörigen steht ihre Tür offen. Wichtig ist ihr auch, sich Zeit für die Kolleg:innen zu nehmen, um füreinander da zu sein. Täglich mit dem Lebensende konfrontiert zu sein, hat sie gelehrt, das Leben mehr zu schätzen: "Alltägliche Probleme werden da schnell zu Lappalien."
Frieden erleben sie und ihr Team, "wenn unsere Bewohner:innen im Frieden mit sich selbst diese Welt verlassen können".
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