Ab Oktober 2025 beginnt die Pilotphase für dieses in Hessen bisher einmaliges Drug Checking-Projekt des städtischen Gesundheitsamts der Landeshauptstadt Wiesbaden in Zusammenarbeit mit der Fachambulanz für Suchtkranke des Caritasverbands, dem Suchthilfezentrum Wiesbaden und basis e.V. sowie Teilen der Wiesbadener Clubszene. Ziel ist es, Konsumierende über Wirkstoffe und mögliche Beimischungen aufzuklären und dadurch Gesundheitsrisiken zu reduzieren sowie den Kontakt zur lokalen Suchthilfe herzustellen.
Konsumierende haben dann in verschiedenen Nachtclubs in der Stadt die Möglichkeit, ihre Cannabisprodukte kostenlos und anonym testen zu lassen. Aufgrund der rechtlichen Lage in Hessen darf das Drug Checking derzeit nur an legalen Drogen durchgeführt werden. Vor und nach dem Test finden außerdem Beratungsgespräche mit den Konsumierenden statt. Die dabei erhobenen Daten bleiben anonym und dienen ausschließlich der Evaluation des Projekts. Es geht dabei um das Konsumverhalten, wie die Drogen erworben wurden und was die Erwartung an die Droge ist. Gleichzeitig geht es aber auch um die Aufklärung über Risiken und Folgen es Konsums. Dazu kommt, dass auch Cannabis synthetische Stoffe zugesetzt werden, die potenziell gesundheitliche Schäden verursachen können. Auf Wunsch wird auch ein Kontakt zu einer Suchberatung vermittelt.
"Als Beratungs- und Behandlungseinrichtung für Menschen mit stoffgebundenen und stoffungebundenen Störungen, finden wir es unterstützenswert, dass die Stadt Wiesbaden sich mit der Konsumrealität auseinandersetzt und mit dem Pilotprojekt Drug Checking ein wichtiges Signal sendet", meint Cathrin Fehl, Leiterin der Fachambulanz für Suchtkranke. Mit Drug Checking leisten wir nicht nur einen konkreten Beitrag zur Schadensminimierung, sondern setzen auch ein Zeichen, dass Suchthilfe und Politik gemeinsam Verantwortung übernehmen. Wiesbaden ist bereit, neue Wege einzuschlagen und dabei konsequent Gesundheitsschutz und Prävention in den Mittelpunkt zu stellen."