Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst besuchte kürzlich
im Rahmen seiner Bezirksvisitation den Katholischen Sozialladen, besichtigte
die Räumlichkeiten und ließ sich das Konzept erklären. Das Gemeinschaftsprojekt
von Katholischer Stadtkirche und Caritasverband ist seit November 2009 im Erdgeschoss
des Roncalli-Hauses untergebracht und bildet seitdem auch optisch das Eingangstor
zur katholischen Kirche und ihrem Wohlfahrtsverband in Wiesbaden.
Seit dem Umzug zentraler in der Innenstadt gelegen, durch großzügige Glasfronten lichtdurchflutet und von außen einsehbar, ausgestattet mit einer modernen Cafétheke und gemütlichen Sitzgruppen, Kaffee und Tee stehen für Besucher bereit – so präsentiert sich der Katholische Sozialladen im Roncalli-Haus.
„Der Katholische Sozialladen ist die Anlaufstelle für alle, die irgendein Anliegen haben. Die Menschen kommen häufig, weil sie sich die bestehenden Hilfsangebote ohne Hilfe nicht erschließen können“, sagt Caritasdirektorin Barbara Handke. „Wir haben hier eine Zusammenballung von Kräften mit einer klar definierten sozialen Ausrichtung geschaffen“, ergänzt Stadtdekan Dr. Johannes zu Eltz.
Als erste Ansprechpartner für die Besucher des Sozialladens stehen die Mitarbeiterinnen des Sekretariats, Gertrud Fischer und Irmtrud Fröhlich, bereit. „Die Menschen sind in Notsituationen, brauchen Hilfe und wollen das sofort loswerden. Oft hilft es auch schon, dass einfach jemand zuhört. Das Erzählte sortieren wir dann mit dem Klienten, bieten konkrete Hilfe an oder vermitteln in entsprechende Beratungs- oder Hilfsangebote weiter“, sagt Irmtrud Fröhlich.
Der Umzug hat auch den Vorteil, dass Klienten jetzt häufig direkt an das umfangreiche Beratungsangebot im Roncalli-Haus weiter verwiesen werden können – die Wege sind kürzer geworden. Nicht selten wird an die Sozialarbeiterin der Allgemeinen Sozial- und Lebensberatung, Elisabeth Carrion Jaulis, weitervermittelt. „Am häufigsten kommen Menschen in Armutssituationen zu mir, die in ihrer Existenz bedroht sind und nicht mehr weiter wissen. Häufig thematisiert werden auch Alter, Rente, Behinderung oder Erziehungsprobleme“, sagt sie.
Die Brücke vom Katholischen Sozialladen zur Stadtkirche bilden die beiden Mitarbeiter für Gemeindecaritas und Sozialpastoral. Sie tragen die täglich an sie herangetragenen Nöte, Probleme und Ideen der Klienten in die Pfarrgemeinden, stoßen dort unter sozialen Gesichtspunkten Projekte an, helfen bei der Umsetzung von Projektideen aus den Gemeinden und betreuen und vermitteln Ehrenamtliche. „Die Trennung von Kirche und Caritas ist nicht vertretbar“, sagt Jan Kanty Fibich von der Gemeindecaritas. „Caritas ist Kirche, indem sie sich der Bedürftigen annimmt.“
Bischof Tebartz-van Elst zeigte sich beeindruckt vom Konzept des Sozialladens. „Sie nehmen hier vorweg, was wir in der Pastoral noch lernen können. Ich danke Ihnen für Ihr Herzblut und das Angebot in seiner ganzen Bandbreite“, sagte er. Gleichzeitig betonte er den christlichen Auftrag der Einrichtung. „Das Angebot muss über die Hilfeleistungen hinaus gehen, damit Sie auch missionarisch tätig werden können. Das macht die Eindeutigkeit der Caritas im Gegensatz zu humanitären Aktionen aus.“
Bildunterschrift: Bischof Tebartz-van Elst mit dem Team des Katholischen Sozialladens sowie Caritasdirektorin Barbara Handke (3. v. re.) und Stadtdekan Johannes zu Eltz (ganz re.)