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Mit einer Schulsachenaktion unterstützt der Caritasverband Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V. im Rheingau bedürftige Familien. Am Mittwoch dieser Woche haben 40 Kunden der Rheingauer Caritas Tische in der Ausgabestelle in Geisenheim für ihre Kinder Schulmittelgutscheine im Wert von jeweils 20 € erhalten, die anderen 3 Ausgabestellen werden an Tagen in dieser und der nächsten Woche versorgt. Insgesamt werden voraussichtlich 90 Kinder und Jugendliche von der Aktion profitieren.
„Für unsere Kunden ist die finanzielle Belastung, gerade bei Schuljahresbeginn, einfach zu groß. Umso mehr haben sich in Geisenheim alle über die Gutscheine gefreut“, sagt Iris Kirchner, Koordinatorin der Rheingauer Caritas Tische. Etwa 95 € kosten die von den Schulen geforderten Materialien – nicht gerechnet die Anschaffung einer Schultasche, Turnsachen und Beiträge für die Klassenkasse. Viele Familien, nicht nur die Bezieher von Sozialleistungen, wissen kaum, wo sie das Geld für den Schulstart ihrer Kinder noch abzwacken sollen.
Finanziell wurde die Aktion großzügig durch die Stadt Geisenheim aus dem Hilfsfond „Kinder hier und heute in Not“ unterstützt. Bürgermeister Manfred Federhen hatte dem Caritasverband Mittel zur Unterstützung bedürftiger Kinder in Geisenheim zugesagt und war von der Schulsachenaktion sofort überzeugt, da das Geld den Kindern und Jugendlichen auf diese Weise schnell und unbürokratisch direkt zugute kommt.
Die zusätzlich für die Aktion benötigten Mittel waren von den Schülern der St. Ursula-Schule in Geisenheim während ihres Soli-Laufs im Rahmen des Projekts „Schüler helfen Schüler“ erlaufen und an den Caritasverband Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V. gespendet worden.
Unkompliziert konnten auch vier Schreibwarenläden zur Unterstützung der Aktion mit ins Boot geholt werden: Buchhandlung Untiedt in Geisenheim, Buchhandlung Herke in Rüdesheim, Schreib- und Spielwaren Paperbox in Oestrich-Winkel und Schreibwaren Metzger in Lorch. Sie sind nicht nur zur Einlösung der Gutscheine bereit, sondern haben auch Sachspenden, wie Ringbücher, Füller oder Klebestifte zur Verfügung gestellt.
„Natürlich freut es uns, dass unsere Kunden so begeistert auf die Aktion reagieren“, sagt Claudia Klee, Abteilungsleiterin Soziale Dienste im Caritasverband. „Wir wünschen uns aber auch, dass die Lehrer ein bisschen mehr Gespür für die angespannte wirtschaftliche Lage vieler Familien entwickeln. Auf den Materiallisten vieler Schulen wird z.B. immer noch die Anschaffung von Markenartikeln verlangt oder spezieller teurer Stifte, die im Unterricht letztlich nur ein oder zwei Mal benutzt werden und wo auch normale Bunt- oder Wachsmalstifte ausgereicht hätten.“
Die Rheingauer Caritas Tische sind als Anlaufstelle für bedürftige Menschen eingerichtet und orientieren sich an den Grundsätzen des Bundesverbandes Tafeln e.V.
Initiiert wurden die Rheingauer Caritas Tische im September 2007 und versorgen Bedürftige von Lorch bis Ostrich-Winkel mit Lebensmitteln, die in Handel und Gewerbe nicht mehr verkauft werden können. Ausgeteilt wird in 4 Ausgabestellen an Menschen, die selbst nicht in der Lage sind, sich ausreichend zu versorgen: Bezieher von Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe, Bezieher von Leistungen nach dem Grundsicherungsgesetz, Rentner mit kleiner Rente oder andere Menschen mit geringfügigen Einkommen. Organisation und Betrieb der Tische werden fast ausschließlich von ehrenamtlich Mitarbeitenden geleistet. Die Lebensmittelausgabe erfolgt auf Berechtigungskarte, die beim Caritasverband Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V. erhältlich ist.
Kontakt:
Caritaszentrum Geisenheim, Winkeler Straße 92, 65366 Geisenheim; Tel.: 0 67 22
/ 96 02 30
Bildunterschrift (v.l.):
Claudia Klee (Abteilungsleiterin Soziale Dienste im Caritasverband
Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V.) und Iris Kirchner (Koordinatorin der Rheingauer
Caritas Tische) sind maßgeblich für Organisation und Umsetzung der
Schulmittelaktion verantwortlich. Foto: privat