„Ich muss lernen häufiger nein zu
sagen und das mache ich inzwischen auch, besonders bei Vorträgen“, sagt
Altbischof Dr. Franz Kamphaus. Den Weg nach Geisenheim zum Sommerfest der
Rheingauer Caritas Tische ist er als Schirmherr am letzten Freitag dennoch
gerne angetreten. In vielen Einzelgesprächen hat er sich mit den etwa 80
Ehrenamtlichen bei schönem Wetter, entspannter Stimmung, gutem Essen und
Erfrischungen ausgetauscht.
In seiner kurzen Ansprache hob er das Engagement der ehrenamtlich Mitarbeitenden, ohne die das Projekt des Caritasverbandes Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V. nicht durchgeführt werden könne, ausdrücklich hervor.
Besonders erschreckend sei aber, dass nicht nur ältere Menschen, sondern auch Familien mit Kindern verstärkt auf die Dienste der Tafeln angewiesen sind. Der Begriff Kinderarmut bekomme in Deutschland eine doppelte Bedeutung. Nicht nur das es zu wenig Kinder gebe, viele der Kinder in unserer „reichen Republik“ seien auch arm. Besonders hob er die Funktion der ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer als „wichtiges Bindeglied“ zwischen Caritas und Gemeinden hervor, die stärker zusammen wachsen müssen. „Der Dienst an den Menschen ist vom Evangelium nicht zu trennen.“
Ebenso würdigte Kreisbeigeordnete und Dezernentin für Soziales und Gesundheit Monika Merkert die Verdienste der Ehrenamtlichen. Über 23 Mio. Menschen seien in Deutschland bürgerschaftlich engagiert und ihre Arbeit nicht mit Geld zu bemessen.
Mit Freude wurde auch das Engagement der Schülerinnen und Schüler der St. Ursulaschule in Geisenheim erwähnt. Im Verlauf ihres diesjährigen Soli-Tages wurden 15.000€ erarbeitet, die Hälfte kommt den Rheingauer Caritas Tischen zugute.
Die Rheingauer Caritas Tische wurden im September 2007 initiiert und versorgen Bedürftige von Lorch bis Ostrich-Winkel an vier Ausgabestellen mit Lebensmitteln. Bei der Bewältigung der vielfältigen Aufgaben, die bei Organisation und Betrieb der Rheingauer Caritas Tische anfallen, leisten die zahlreichen ehrenamtlich Mitarbeitenden täglich unverzichtbare Arbeit. Sie halten nicht nur Kontakte zum örtlichen Handel aufrecht und werben Spender und Unterstützer, sondern sammeln auch die Lebensmittel ein, organisieren deren Ausgabe, pflegen die Ausgabestelle und übernehmen viele weitere Aufgaben.
(Foto: Sabina Fischer)