Sabrina Scherer, Srdjan Glamocanin und Jelena Glamocanin arbeiten als frisch examinierte Pflegefachkräfte im Vinzenz von Paul-Haus
Sabrina Scherer, Jelena Glamocanin und Srdjan Glamocanin haben ihre Ausbildung im Vinzenz von Paul-Haus in Idstein beendet. Dort arbeiten sie jetzt als examinierte Pflegefachkräfte. Einrichtungsleiterin Eva Masal freut sich, dass die drei ihr auch nach der Ausbildung erhalten bleiben: "Sie sind engagierte und verantwortungsbewusste Pflegefachkräfte, die unser Team sehr gut verstärken."
"Wir haben uns hier im Vinzenz von Paul-Haus von Anfang an wohl gefühlt", erzählt Srdjan Glamocanin. "Wir sind gut aufgenommen worden. Die Kolleginnen und Kollegen unterstützen uns mit ihrer Erfahrung. Es herrscht ein guter Zusammenhalt im Team. Das merkt man sofort."
Er und seine Frau Jelena haben vor Ausbildungsbeginn einen Monat lang ein Praktikum in einem Altenpflegeheim gemacht und sich danach endgültig für die Ausbildung zur Pflegefachkraft entschieden. Sabrina Scherer hat ihren Berufsweg mit der Ausbildung zur Pflegehilfskraft begonnen und direkt die Ausbildung zur Pflegefachkraft angehängt. Alle drei haben unter den Besten ihres Jahrgangs abgeschlossen. "Die Ausbildung hat Spaß gemacht", sagt der aus Bosnien stammende Srdjan Glamocanin. "Am Anfang war ich allerdings zurückhaltender, weil ich Respekt vor der Sprache hatte. Das hat sich mit der Zeit und mit der Erfahrung gegeben."
Jelena Glamocanin und Sabrina Scherer eint der Wunsch, hilfebedürftige Menschen zu unterstützen. Daher haben sie sich für die Altenpflege entschieden. Bei Srdjan Glamocanin kommt die persönliche Erfahrung nach einem Schlaganfall des Großvaters in Bosnien hinzu. "Er konnte dort nicht so gut versorgt werden", erzählt er. "Ich wollte es besser machen. Das war ausschlaggebend für mich, nach Deutschland zu kommen."
Die tägliche Arbeit mit alten Menschen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und eine Beziehung aufzubauen. "Und genau das ist mein Thema - einerseits die Nähe und andererseits brauche ich für mich auch eine gewisse Distanz", sagt Jelena Glamocanin. "Ich habe das Praktikum gebraucht, um herauszufinden, ob ich die Menschen nah genug an mich heranlassen kann." Sabrina Scherer ergänzt, dass sie den Beziehungsaufbau zu den alten Menschen anfangs unterschätzt hat. "Es ist schwierig, wenn man zum ersten Mal dabei ist, wenn jemand stirbt", sagt sie. "Das Wichtigste ist dann reden, mit dem Team und mit der Familie. Man muss sich bewusst machen, dass man alles getan hat, was möglich war. Dass man dem Menschen etwas Gutes getan hat. Sterben ist etwas Natürliches."
"Schön an unserem Beruf ist auch, dass man mit alten Menschen viel Spaß haben kann", sagt Srdjan Glamocanin. Die neuen Pflegefachkräfte wünschen sich deshalb, dass ihr Beruf anders dargestellt wird. "Man liest oft Negatives über die Pflege, dabei ist das ein sehr schöner Beruf", ergänzt er. "Wir arbeiten mit Menschen und wir arbeiten in einem Team, in dem wir uns gegenseitig unterstützen. Wir werden hier auch gut bezahlt. Die Atmosphäre unter den Bewohnerinnen und Bewohnern und den Kollegen im Vinzenz von Paul-Haus ist gut, sodass ich gerne hierherkomme. Ich wünsche mir, dass mehr Menschen diesen Beruf ergreifen und davon erfahren, wie schön dieser Beruf ist. Als Pflegekraft ist man auch mit seinem Job verheiratet. Was bei der Arbeit passiert, nimmt man mit nach Hause und kann oft nicht sofort abschalten. Deshalb ist es so wichtig, auf einen Freizeitausgleich zu achten."
Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist der Einstieg in ein krisensicheres Berufsfeld mit vielen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten - Pflegedienst- oder Heimleitung können Ziele sein. Im Caritasverband werden Mitarbeiter_innen von der Personalabteilung, den Geschäftsführungen und den Abteilungs- und Einrichtungsleitern bei der Personalentwicklung unterstützt.