Am 29.08.2008 fand der Tag der offenen Tür im Lorenz-Werthmann-Haus statt. Viele Interessierte nutzten bei schönem Wetter die Gelegenheit, sich die neuen Räumlichkeiten anzusehen und sich gleichzeitig mit dem neuen Hausgemeinschaftskonzept vertraut zu machen.
Insgesamt stehen 40 Heimplätze zur Verfügung, jeweils 10 Menschen leben in einer Hausgemeinschaft. Das neue Konzept kommt insbesondere Menschen mit demenzieller Erkrankung entgegen. „Durch die Kleinteiligkeit der einzelnen Wohngemeinschaften werden Störreize minimiert und die Gemeinschaft von 10 Personen bleibt überschaubar – u.a . wichtige Voraussetzungen dafür, dass sich Menschen mit Demenz wohl fühlen können“, erklärt Peter Christ , Einrichtungsleiter des Lorenz-Werthmann-Hauses. Wem der Trubel aber trotzdem zuviel wird, kann sich in sein bis auf Pflegebett und Nachttisch individuell eingerichtetes Einzelzimmer mit Bad zurückziehen. Eine Gartenterrasse bietet eine geschützte Bewegungsmöglichkeit im Freien.
Jede der vier Hausgemeinschaften verfügt über eine große Wohnküche, in der nach einer kurzen Übergangszeit alle Mahlzeiten zubereitet werden. „Für unsere Bewohner ergibt sich die Möglichkeit, sich aktiv am Alltagsleben zu beteiligen. Wer möchte, kann Kartoffeln schälen, den Tisch decken oder einfach nur die Gerüche, z.B. beim Kuchen backen, genießen. Wir möchten, dass die alten Menschen durch Beteiligung ihre Kompetenz erfahren und positive Erinnerungen wecken, um ihr Selbstbewusstsein und ihre Identität zu stärken.“ Aus demselben Grund wird im Lorenz-Werthmann-Haus großer Wert auf die Biografiearbeit gelegt. „Auf diesem Gebiet sind unsere Bewohner die Experten und wir hören zu. Sie waren vor 50 oder 60 Jahren dabei und nicht wir“, so Christ weiter. Neben den Biografierunden werden auch andere Veranstaltungen angeboten: Singkreis, jahreszeitliche Feste, Ausflüge und Gymnastikrunde usw.
Viele dieser Angebote werden mit der tatkräftigen Hilfe des Fördervereins umgesetzt – die Mitglieder haben immer wieder neue Ideen, wie das Leben der alten Menschen abwechslungsreich gestaltet werden kann. Selbstverständlich wurde für den Tag der offenen Tür selbst gebackener Kuchen und viele helfende Hände zur Verfügung gestellt.
Beim Förderverein und bei allen anderen an der Umsetzung des Projekts beteiligten bedankte sich Michael Klas, Geschäftsführer der Katholischen Altenwohn- und Pflegegesellschaft, in seinen Begrüßungsworten. Er hofft, dass die Verwirklichung des zweiten Bauabschnitts, nach dessen Fertigstellung 4 weitere Hausgemeinschaften für weitere 40 Bewohner offen stehen, ebenso problemlos und unfallfrei verlaufen wird.
Die Katholische Altenwohn- und Pflegegesellschaft (KAPG) wurde 1992 als Tochter des Caritasverbandes Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V. gegründet. Vier Pflegehäuser gehören zur KAPG, die ausschließlich mit Einzelzimmern ausgestattet sind und stadtteilbezogen den Menschen ermöglichen, in der gewohnten Umgebung im Alter betreut und gepflegt zu werden.
Bild (von privat): Michael Klas, Geschäftsführer der Katholischen Altenwohn- und Pflegegesellschaft und Peter Christ , Einrichtungsleiter des Lorenz-Werthmann-Hauses begrüßen die Gäste.