In seiner Laudatio sagte Oberbürgermeister Gert Uwe Mende über das Ukraine-Hilfezentrum und die dort engagierten Aktiven: "Sie sind ein leuchtendes Beispiel für die Zivilgesellschaft und wir sind froh, dass es solch engagierte Menschen wie sie alle gibt." Auch Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr, Stadträtin Milena Löbcke und der Vorsitzende des Ausländerbeirats, Ibrahim Kizilgöz, würdigten in ihren Ansprachen die Verdienste des UHZ als Beispiel gelungener Unterstützung für Geflüchtete und Verteidiger der Menschlichkeit.
Einen herzlichen Dank für den Integrationspreis sprach Dr. Eleonora von Abercron in ihrer Rede aus: "Für die Preisverleihung bedanken wir uns von ganzem Herzen bei der Landeshauptstadt Wiesbaden, bei der Jury des Integrationspreises und bei allen, die unser Projekt so wichtig und wirksam wie wir gefunden haben und dafür unglaublich viel getan haben. Die Caritas Wiesbaden-Rheingau-Taunus möchte ganz besonders den Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen, Spendern und Unterstützern ein großes Danke sagen. Dankeschön für das Vertrauen, die Ausdauer, die unendliche Mühe und für die Freude an der Nächstenliebe."
Der Überfall auf die Ukraine hat nach langen Jahren des Friedens wieder Krieg nach Europa gebracht. Eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft mit der Ukraine und den Menschen, die auf der Flucht ihr Land verlassen und alles zurücklassen mussten, wurde in der Gesellschaft ausgelöst. Auch im Caritasverband wurde sofort die Notwendigkeit gesehen, der großen Zahl Geflüchteter eine Anlaufstelle zu bieten bei der sie unkompliziert Beratung und Unterstützung finden. Dabei konnte die Caritas auf vielfältige Unterstützung bauen.
Einen ganz besonderen Dank sprach Dr. Eleonora von Abercron vom Caritasverband in ihrer Dankesrede im Rahmen des Festaktes der jüdischen Gemeinde aus, deren Zusage zu einer Kooperation nicht lange auf sich warten ließ: "Die christlich-jüdische Zusammenarbeit war schnell und partnerschaftlich organisiert, mit dem gemeinsamen Ziel, Menschen in der Not solidarisch, liebevoll und effizient zu helfen. Die jüdische Gemeinde hat sofort Gemeindemitglieder gefunden, die sich ehrenamtlich und völlig unentgeltlich im Ukraine-Hilfezentrum und zur Unterstützung der Hilfesuchenden zur Verfügung gestellt haben. Wir danken der ganzen jüdischen Gemeinde unendlich für diese großzügige und unkomplizierte Zusammenarbeit."
Dreißig Ehrenamtliche haben sich seither verlässlich im UHZ engagiert und insbesondere bei der Sprachmittlung einen unersetzbaren Beitrag geleistet. Aber auch die Mitarbeitenden im Caritasverband haben unkompliziert mitgearbeitet und gezeigt, was gelebte Nächstenliebe leisten kann. Kolleginnen und Kollegen aus den Beratungsdiensten, insbesondere aus dem Migrationsdienst und der Allgemeinen Sozialberatung, aber auch der Gemeindecaritas und den Caritas-Projekten haben das UHZ tatkräftig mit aufgebaut, dort beraten und unterstützt und dabei Engagement weit über das erwartbare Maß hinaus gezeigt.
So wurden schließlich bereits am ersten Öffnungstag nur vier Wochen nach Beginn des Krieges 40 Menschen beraten, in der zweiten Woche waren es bereits 200. Ging es zunächst häufig um praktische Fragen nach Kleidung, Lebensmitteln, Unterkunft und Aufenthalt, wurden die Probleme im Laufe der Zeit komplexer. Traumata durch Kriegs- und Fluchterfahrungen, die Sorge um im Kriegsgebiet gebliebene Verwandte, um kämpfende Männer, Väter und Söhne haben mehr und mehr Raum eingenommen. Dazu die schwierige Suche nach einer dauerhaften Unterkunft, einem Kita- und Schulplatz, die Sprachbarriere, die auch den Umgang mit Behörden erschwert, und viele andere Probleme und Schwierigkeiten wurden an die Beraterinnen und Berater im UHZ herangetragen, die unermüdlich geholfen haben.
Auf dem Weg hat der Caritasverband auch weitere wichtige Unterstützer gefunden. "Engagierte Partner haben wir bei der Krankenkasse BARMER, bei der Jugendkirche KANA und beim Hessischen Staatsballett gefunden", sagte Dr. Eleonora von Abercron. "Mit ihnen wurde die Assistenz der Gesundheitsversorgung sowie die Gestaltung von Freizeit- und Integrationsprogrammen für Jugendliche im Ukraine-Hilfezentrum möglich. Bei Ihnen bedanken wir uns ebenfalls sehr herzlich."
Die Finanzierung hat der Caritasverband in den ersten Monaten vollständig selbst aus Eigenmitteln und Spenden übernommen.
Die Zusammenarbeit all dieser Akteure hat das Ankommen und die Integration der Geflüchteten aus der Ukraine ermöglicht und damit viel bewegt. In der Urkunde zur Verleihung der Auszeichnung steht: "Mit der Verleihung des Integrationspreises würdigt die Landeshauptstadt Wiesbaden die außerordentliche Bedeutung des "Ukraine-Hilfezentrums" und seiner Kooperationspartner bei der Integration der Betroffenen in unserer Stadt. Dieses herausragende Netzwerk ist in dieser Form einmalig und verdient unser aller Anerkennung, Wertschätzung und Dank."
Im Jahr 2023 ist das UHZ zum Caritas-Willkommenstreff geworden und ist für Geflüchtete aller Herkunftsländer offen. Menschen, die Unterstützung beim Ankommen benötigen und eine neue Heimat suchen, finden hier weiterhin eine Anlaufstelle. Der Caritasverband ist damit für einen noch größeren Kreis Hilfesuchender Ansprechpartner.
Umrahmt wurde der Festakt mit stimmungsvollen musikalischen Beiträgen von Monica Gutman am Klavier und Ramòn Jaffé am Cello. Den anschließenden Umtrunk mit Imbiss nutzten die Anwesenden, darunter auch einige haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende des UHZ, sich auszutauschen.