Wiesbaden, 20. März 2009
„Macht nichts“, sagen der Weihnachtsmann und die Hessische
Landesstelle für Suchtfragen (HLS), „denn es ist besser Probleme spät als nie
anzugehen“.
„Besser Probleme spät als nie angehen“ ist auch das Motto der heutigen hessenweiten Aktion zum Beratungsangebot für Glücksspielsucht, die von der Hessischen Landesstelle und den 15 Fachstellen für Glücksspielsucht in Hessen gemeinschaftlich initiiert wurde.
„ Wir möchten Bürgerinnen und Bürger auf das Thema Glücksspielsucht und das neu bestehende Beratungsangebot in Hessen aufmerksam machen. Der Anstieg von Glücksspielabhängigen ist besorgniserregend und erfordert ein breites Beratungs- und Behandlungsangebot für die Betroffenen wie auch für die Angehörigen “, berichten Frau Ulrike Kesternich und Herr Thomas Abel von den Fachberatungsstellen für Glücksspielsucht in Wiesbaden.
Im Rahmen der Aktion werden heute an 13 Standorten in Hessen [1] Schokoladen-Weihnachtsmänner an stark frequentierten Plätzen ausgesetzt. Die Weihnachtsmänner haben eine Textkarte umgehängt mit einem Hinweis zur Glücksspielsucht und der Adresse der örtlichen Beratungsstelle.
Die Zahl der Glücksspielabhängigen kann laut Angaben der HLS nur geschätzt werden: in Deutschland liegt sie zwischen 100.000 und 290.000 Menschen [2] . 90 Prozent davon sind Männer. Auf die Situation in Hessen übertragen sind es bis zu 22.000 Menschen, die als Glücksspielabhängige einzustufen sind. Um dieser Situation adäquat zu begegnen, finanzieren das Hessische Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit sowie das Hessische Ministerium des Innern und für Sport im Rahmen des Glücksspielstaatsvertrages in Hessen die 15 Fachstellen für Glücksspielsucht.
Glücksspielsüchtige leiden an einer Abhängigkeitserkrankung, die mit weitreichenden negativen psychosozialen und materiellen Folgen wie hohen Spielschulden, wirtschaftlicher und sozialer Notlage bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes einhergeht. Unter diesen Folgen haben ebenfalls die Familie, die Angehörigen und die Freunde der Glücksspielsüchtigen zu leiden.
Um aus dem Verelendungskreislauf aussteigen zu können, bieten die hessischen Fachberaterinnen und Fachberater für Glücksspielsucht ihre Hilfe und Unterstützung an. Das Beratungs- und Behandlungsangebot erstreckt sich von Einzelgesprächen über Gruppensitzungen bis hin zur Vermittlung in ambulante oder stationäre Therapiemaßnahmen.
Glücksspielsucht wird heute als eigenständiges Krankheitsbild gesehen und seit 2001 durch die Krankenkassen und Rentenversicherungsträger als behandlungsbedürftige Krankheit anerkannt.
Hinweis an die Redaktion:
Die HLS bezieht sich auf Daten der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).