Gleichzeitig wurde damit ein kleines Jubiläum begangen, denn vor genau 20 Jahren wurde der städtische BauHof aufgegeben und das Areal für die städtebauliche und sozialräumliche Entwicklung des Quartiers gesichert.
Den Portalstein hat Steinbildhauer Dirk Marwedel aus rotem Sandstein vom Biebricher Rheinufer geschaffen. Daran beteiligt waren über das Joblabor des BauHofs und besonders in der Anfangsphase Jugendliche der Riehlschule. Obwohl Steinmetzarbeiten mühsam sind und Erfolgserlebnisse nicht sofort greifbar, ist es dem Künstler gelungen, den Jugendlichen Material, Werkzeuge und Techniken nahe zu bringen. Umgesetzt wurde das Projekt mit Mitteln in Höhe von 3.000 Euro von der Heinz und Lieselotte Schneider-Stiftung, der Huhle Stahl- und Metallbau sowie des Caritasverbands Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V. Das Setzen des Steins fand unter logistischer Hilfestellung von Huhle Stahl- und Metallbau statt.
Auch bei der Realisierung dieses Projekts war die gute Zusammenarbeit des BauHofs mit der Wohnungswirtschaft wieder sichtbar. Der Portalstein steht auf einem Grundstück der Wiesbadener Wohnbaugesellschaft (GWW). Dafür musste das obligatorische Feuerwehrschild des BauHofs weichen, das mit entsprechender Erlaubnis auf dem Grundstück der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) aufgestellt werden konnte. Über die Jahre haben der BauHof und verschiedene Vertreter der Wohnungswirtschaft in guter und enger Zusammenarbeit viele Projekte abgewickelt. Derzeit ist der BauHof eng in ein großes Sanierungsprojekt der Naussauischen Heimstätte in der direkten Nachbarschaft einbezogen.
Der Biebricher BauHof hat damit seinen Entwicklungsprozess zum Quartiertreffpunkt offiziell abgeschlossen. Zuletzt wurde der BauHof von 2014 - 2016 aufwändig saniert und umgebaut, sodass er sich mit neuem Gesicht und neuer Adresse präsentiert. Er steht als Anlaufstelle für die Quartiersbewohner im Kontext von Bildung und Teilhabe zur Verfügung. Seit dem Jahr 2000 wurde im BauHof Stadtteilentwicklung betrieben - erst im Rahmen der lokalen Agenda 21 der Landeshauptstadt Wiesbaden und im Anschluss bis zum Jahr 2014 über das Programm Soziale Stadt. In diesem Kontext war er die zentrale Anlaufstelle mit Quartiermanagement und Gemeinwesenarbeit für die Bewohner des sozialbenachteiligten Quartiers. Vielfältige Angebote und Projekte, die auf der Grundlage von Bedarfen und Ressourcen der Bewohner vor Ort ins Leben gerufen wurden, haben sein Profil über die Jahre geschärft.