Ehrenamtliche aus der katholischen
St. Bonifatius-Gemeinde in Wiesbaden, bringen in diesem Jahr den Wiesbadenern
den eigentlichen Nikolaus-Brauch wieder näher – für einen guten Zweck.
Am
29. November von 10-16 Uhr
05. Dezember von 14-17 Uhr
06. Dezember von 10-16 Uhr
jeweils vor der St. Bonifatius-Kirche in Wiesbaden
verkauft die Gruppe Schokoladen-Nikoläuse und möchte mit Passanten über den alten christlichen Brauch des Heiligen Nikolaus ins Gespräch kommen.
In einer weihnachtsmannfreien Zone tragen die Schoko-Nikoläuse nicht das heute allgegenwärtige rote Gewand, sondern kommen, wie das legendäre Vorbild, als Bischöfe daher. Die Schokoladenmänner werden außerdem von den Kindern des zu St. Bonifatius gehörenden Kindergartens mit einer selbst gebastelten Mitra, der traditionellen liturgischen Kopfbedeckung eines Bischofs, verschönert.
Der Erlös der Aktion kommt dem Projekt „KiWi – Kinderprojekte Wiesbaden“ des Caritasverbandes Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V. zugute. Mit diesem Projekt wird Kindern in Wiesbaden in akuten Notsituationen unbürokratisch, direkt und individuell angepasst geholfen. Bisher wurde u.a. ein besonders robuster Kinderwagen für ein schwerstbehindertes Kind angeschafft, Kinder im „Haus für Frauen in Not“ mit dem Nötigsten ausgestattet oder die Kosten für das Mittagessen von Kindern in der Ganztagsbetreuung übernommen.
Neben der Unterstützung eines guten Zwecks geht es den Ehrenamtlichen darum, deutlich zu machen, dass der Nikolaus eben nicht der Weihnachtsmann ist und den christlichen Hintergrund des Festes wieder stärker in das Blickfeld der Menschen rücken. Denn meist wird „der Nikolaus“ heute nur noch als Geschenkebringer wahrgenommen, von manchen vielleicht noch als Kinderschreck.
Mit dem Hl. Nikolaus aus Myra am Mittelmeer in der heutigen Türkei, der dort im 4. Jahrhundert als Bischof wirkte, hat das nichts mehr zu tun. In Not geratenen Menschen waren dem Bischof Nikolaus ein wichtiges Anliegen. Um sein Wirken ranken sich bis heute viele Legenden. So basiert der Brauch, nachts die bereitgestellten Schuhe zu füllen, auf der Legende von drei jungen, armen Frauen, die nachts vom heiligen Nikolaus mit Geld beschenkt wurden, damit sie ihre Mitgift bezahlen konnten. Andere Legenden erzählen, dass er unschuldig zum Tode Verurteilte gerettet, Kinder vor dem Tod bewahrt, in einer Hungersnot geholfen und Seeleute aus Seenot gerettet hat. Der Hl. Nikolaus wird vor allem als Wohltäter und Gabenbringer der Kinder seit dem 16. Jahrhundert verehrt. Er ist Schutzheiliger Griechenlands und Russlands.
Den Unterschied zwischen Nikolaus und Weihnachtsmann hat nach Meinung der Ehrenamtlichen ZDF-Moderator Peter Hahne auf den Punkt gebracht: „Uneigennützigkeit, Nächstenliebe, Solidarität und Teilen – das sind Werte, die ich mit Sankt Nikolaus verbinde. Er ist ein hervorragender Wegbegleiter für die Weihnachtsbotschaft. Der Weihnachtsmann jedoch ist ein Packesel der Konsumgesellschaft. Diese Figur des Kaufrausches hat nichts mit dem Heiligen Nikolaus zu tun, der uns auch heute lehrt: Schenken macht nicht ärmer, sondern reicher!“.
Bildunterschrift: Die Kinder des St. Bonifatius-Kindergartens basteln Mitras für die Schokoladen-Nikoläuse – für den guten Zweck.