„Soziale Stadt“ in Biebrich SüdOst: dabei geht es nicht nur um bauliche Veränderungen im Stadtteil – ebenso sollen für soziale, kulturelle und ökonomische Probleme Lösungen gefunden werden.
„Um in einem Stadtteil etwas bewegen zu können, braucht man eine Anlaufstelle, an die sich Menschen wenden können. Man muss als Ansprechpartner gut erreichbar sein und gemeinsam mit den Menschen im Stadtteil planen“, meint Walter Barth, Quartiermanager im BauHof. Das Quartiermanagement fungiert als Schnittstelle zwischen Verwaltung und Bürgern. „Die Menschen kommen mit Ideen zu uns, wissen aber nicht, wie sie sie umsetzen können, weil ihnen das Netzwerk und die Mittel fehlen. Wir sind dann die Möglichmacher“, sagt Barth.
So war es auch als der Förderverein der Goetheschule auf den BauHof zukam. Das Anliegen: Der Schulhof soll neu gestaltet werden. Bisher bot der Pausenhof den Kindern kaum Abwechslung und Anreiz zum Spielen. Aber was tun? Und wie? Das Stadtteilbüro BauHof stellte die Kontakte zu den entsprechenden Fachämtern wie Schulamt und Stadtplanungsamt und Planern her, während die Kinder ihre Vorstellungen für die Neugestaltung des Pausenhofs zu Papier brachten. Als man sich einig war, wurde ein Konzept angefertigt, Faltblätter erstellt, um Spenden geworben und ein Sponsorenlauf der Kinder durchgeführt. Schließlich ist, in einem ersten Bauabschnitt, die triste Teerdecke des Schulhofs weichen Holzschnitzeln gewichen und neues Holzspielzeug wird seither von den Kindern in den Pausen ausgiebig zum Toben genutzt. Die Begrünung des Schulhofs konnte im Rahmen eines LOS-Projektes durch Schüler einer 8. Klasse der Riehlschule durchgeführt werden. Angeleitet wurden sie in ihrem 14-tägigen Praktikum von Facharbeitern der BauHaus Werkstätten Wiesbaden. Sie erhielten ein Zertifikat für die erbrachten Leistungen im Garten- und Landschaftsbau. Insgesamt kann die Umgestaltung des Schulhofs als gelungene Kooperation zwischen Förderverein Goetheschule, Quartiermanagement, BauHaus Werkstätten, Planern und Stadt Wiesbaden bezeichnet werden.
Weitere Beispiele für gelungene Kooperationen sind der Kletterturm, das Catering-Projekt, die Kunstwerkstatt, die Hausaufgabenhilfe, Integrationssprachkurse, „Buntes Leben“, Stadtteilmediatoren und, und, und ... Voraussetzung für die Unterstützung von Projekten durch den BauHof ist, dass die Menschen im Stadtteil davon profitieren.
Im BauHof ist man überzeugt, dass ein Großteil des Projekterfolgs und der Veränderung im Stadtteil auch an der Kombination von Quartiermangement mit Gemeinwesenarbeit liegt. „Wir sind froh, dass der Caritasverband, uns von Anfang an bei der Umsetzung dieser Idee unterstützt hat“, sagt Barth. Möglichst viele Menschen im Stadtteil werden zur Beteiligung angeregt und sind damit selbst an der Verbesserung der Lebensqualität im Stadtteil beteiligt. „Der BauHof lebt von den Menschen, die hier aktiv werden“, erklärt Barth. Das Ziel hinter der Arbeit formuliert Uwe Michele, zuständig für Bildungs- und Kinderkulturarbeit im BauHof: „Die individuelle Persönlichkeitsentwicklung der Menschen vor Ort gilt es zu fördern.“
Der BauHof setzt Impulse, die auch in Zukunft unerlässlich für Integration und funktionierende Nachbarschaften sind.