"Die Weiterentwicklung zum Caritas-Willkommenstreff nimmt Anfragen und Themen ukrainischer Geflüchteter sowie von Menschen aus anderen Herkunftsländern an", erklärt Salem Yemane, die Leiterin des Caritas-Willkommenstreffs. "Wir möchten nun alle Geflüchteten und neu angekommenen Menschen mit Migrationshintergrund in der Einrichtung willkommen heißen und ihnen Angebote machen, die ihnen bei der Bewältigung des Lebens in Deutschland helfen." Derzeit kommen allerdings noch größtenteils Menschen aus der Ukraine zum Willkommenstreff und nur vereinzelt Menschen aus anderen Ländern. Die Öffnung der Angebote muss sich erst noch herumsprechen.
Auch das Angebot für die Hilfesuchenden hat sich in den letzten Wochen und Monaten weiter verändert. "Unsere Klientinnen und Klienten kommen auf uns zu und äußern Wünsche, was sie gerne machen würden", erklärt Salem Yemane. "Auch fallen den Mitarbeitenden in der Beratung Themen auf, die immer wiederkehren. Daraus entwickeln wir dann die entsprechenden Angebote."
Bestehen geblieben ist die offene Sprechstunde, zu der Hilfesuchende weiterhin jeweils montags und mittwochs von 14 bis 16 Uhr mit ihren Fragen und Problemen kommen können. Dazu kommen einige Angebote, die denen offenstehen, die schon Klient_innen in den Beratungsdiensten der Caritas sind - das kann der Willkommenstreff sein, aber auch die Allgemeine Sozialberatung oder Migrationsberatung.
Da ist die Wohnungssprechstunde, wo eine erste Starthilfe bei der Wohnungssuche geleistet wird. Die aktive Wohnungssuche müssen die Klient_innen selbst leisten, aber es wird vermittelt, welche Unterlagen wichtig sind, auf welchen Plattformen gesucht werden sollte, wie man sich ein Profil anlegt und ähnliche praktische Tipps. Wenn sich ein Mietverhältnis anbahnt, können die Berater_innen aus dem Willkommenstreff auch in der Kommunikation mit Vermieter_innen unterstützen. Eine Ende März auslaufende Vortragsreihe hat Wissen zu den Themen Energiesparen, Schulden, Verbraucherkompetenz, Wohnungssuche und Caritas als Arbeitgeber im Bereich Kita vermittelt. Die Ausfüll- und Schreibhilfe unterstützt in der schriftlichen Kommunikation mit Behörden und Ämtern, da vielen Geflüchteten sowohl die Sprachkenntnisse als auch die nötigen Kenntnisse über das deutsche System fehlen. Ein Sprachtreff für Senior_innen ab ca. 60 Jahren soll praxisnah und niedrigschwellig Alltagsdeutsch vermitteln. Die Bewerbungshilfe startet voraussichtlich im April und hilft beim Schreiben von Bewerbungen, beim Anlegen von Onlineprofilen auf den entsprechenden Plattformen und vermittelt weitere praktische Tipps bei der Jobsuche. Im Nähkurs für Frauen kann der Umgang mit der Nähmaschine erlernt werden. Gleichzeitig wird dabei der Austausch der Teilnehmerinnen untereinander gefördert.
Unverzichtbar für alle Angebote sind die ehrenamtlich Mitarbeitenden, die außer der offenen Sprechstunde und dem Nähkurs nicht nur alle Angebote leiten, sondern bei Bedarf auch als Sprachmittler_innen dabei sind. In Einzelfällen begleiten sie zu Ärzten oder Behörden, um zu dolmetschen. "Uns unterstützen momentan etwa 30 Ehrenamtliche, viele sind von Anfang an im Ukraine-Hilfezentrum dabeigewesen", erklärt Salem Yemane. "Das Engagement ist für uns unverzichtbar und wir bedanken uns dafür herzlich. Wir sind aber auch immer auf der Suche nach Verstärkung für das Team. Besonders freut uns, wenn sich auch Interessierte für ein Ehrenamt bei uns melden, die andere Sprachen außer Deutsch, Ukrainisch oder Russisch sprechen."
Für drei Jahre fördert das Deutsche Hilfswerk den Caritas-Willkommenstreff mit knapp 183.000 Euro. Hinzu kommen 40.000 Euro von der Caritas-Gemeinschaftsstiftung im Bistum Limburg.
Kontakt:
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