Initiative WERTGESCHAETZT - so heißt das Programm der Betriebskrankenkassen, das Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser bei der Einführung eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützt. Grundlage ist, dass Wertschätzung im Zusammenhang mit Arbeitszufriedenheit, Motivation und Gesundheit stehen. In allen Maßnahmen, die im Laufe des Prozesses eingeführt werden, wir das Thema Wertschätzung aufgegriffen und die Entwicklung zu einer wertschätzenden Unternehmenskultur unterstützt. Margit Urban ist die Beraterin für betriebliches Gesundheitsmanagement, die in der CAP gemeinsam mit den Mitarbeitenden und der Geschäftsführung an der Umsetzung arbeitet und bereits einiges angestoßen hat.
Mit Mitarbeitenden aus allen Arbeitsbereichen und in allen Altenpflegeheimen hat Margit Urban Interviews geführt. Damit keine Hemmungen bestehen, auch Schwierigkeiten anzusprechen, werden die Aussagen bei der Weitergabe an die Führungskräfte und die Geschäftsführung anonymisiert. Daraus lassen sich bereits Empfehlungen ableiten, sodass spezifische Maßnahmen in der CAP getroffen werden können.
Mit allen Teams der CAP, d. h. mit der Pflege, der Hauswirtschaft, der Betreuung und der Verwaltung, werden Arbeitssituationsanalysen durchgeführt, sodass zielgerichtet Maßnahmen abgeleitet werden, die auf die einzelnen Einrichtungen und/oder einzelne Teams abgestimmt sind. Die Maßnahmenvorschläge können vielfältiger Natur sein, wie z.B. Einführung einer neuer Dienstzeit, Anpassung von Arbeitsabläufen oder regelhaftes Einführen von Teambesprechungen. Um ein gemeinsames Verständnis zum Thema Wertschätzung zu entwickeln, reflektieren die Teams ihr alltägliches Erleben von Wertschätzung.
Ein Punkt ist aber auch die Führungskräfteentwicklung und insbesondere die Art und Weise der Führung von Mitarbeitenden sowie die dabei zugrundeliegenden Werte.
Eingeführt wurde als ein Ergebnis bereits ein neues Format an Mitarbeitergesprächen, die jeweils der direkte Vorgesetzte mit den Mitarbeitenden führt. Dazu gehört das Herausarbeiten der Stärken der Mitarbeitenden ebenso wie gegenseitiges Feedback beider Gesprächspartner.
Die bereits in einigen Altenpflegeheimen durchgeführten Aktionstage für die Mitarbeitenden wurden sehr gut angenommen. Angeboten wurden unter anderem Massagen, Yoga, ein Buffet, Entspannungsübungen mit der VR-Brille oder die Durchführung von BioRelaxx ©- Messungen, welche Aufschluss über das persönliche Stresslevel gibt. Im Rahmen der Messung werden den Mitarbeitenden gleichzeitig Tipps zum Umgang mit Stress an die Hand gegeben.
Wichtig für die Nachhaltigkeit des betrieblichen Gesundheitsmanagements ist die Einführung einer Wirksamkeitskontrolle für die Maßnahmen, die im Rahmen des Prozesses eingeführt werden. Gesundheitslotsen sollen künftig die Bedürfnisse der Mitarbeitenden an einen Steuerungskreis rückmelden.
In den Altenheimen wird auch viel körperliche Arbeit verrichtet. Geplant ist die Ausbildung von Ergoscouts, die zukünftig für die Einhaltung ergonomischer Haltungsempfehlungen unterstützend eingesetzt werde sollen. Geplant ist auch ein Workshop zur Prüfungsvorbereitung für Auszubildende, den diese sich gewünscht haben. Zwei Mitarbeitende werden außerdem eine Fortbildung im betrieblichen Gesundheitsmanagement absolvieren, um den Prozess fortzuführen, wenn die Einführungsphase mit Margit Urban vorbei ist.
Das müssen aber noch nicht alle Weiterentwicklungen sein. Der Prozess wird insgesamt etwa zweieinhalb Jahre dauern und ist ergebnisoffen. Das Ziel ist, dass bis dahin nachhaltige Strukturen im Bereich betriebliches Gesundheitsmanagement in der CAP eingeführt sind, sodass der Prozess fortlaufend weitergeht. Die Rückmeldungen, die Margit Urban bisher aus der Belegschaft erhalten hat, sind durchgehend positiv.
Margit Urban selbst hebt besonders positiv hervor, dass nach Wunsch des Geschäftsführers, Moritz Wahl, alle Ebenen und Berufsgruppen in der CAP in den Prozess einbezogen werden. "Das ist nicht selbstverständlich", sagt sie. "Jede Organisation kann selbst wählen, wie tief sie einsteigen möchte und kann auch Bereiche oder Hierarchieebenen ausklammern. Der Wille an allen Stellen, vielleicht auch bei sich selbst, im Sinne der Mitarbeitenden Veränderungen zuzulassen, ist nicht immer vorhanden. Hier hat die Geschäftsführung dies aber ausdrücklich bekräftigt und handelt auch dementsprechend."