"Es wenden sich hauptsächlich Paare an mich", sagt Kerstin Wietstock. "Die Gründe für die Probleme in der Paarbeziehung sind individuell und vielfältig. Die meisten haben aber das Ziel, zusammen zu bleiben oder wieder zusammen zu kommen, nachdem sie sich eigentlich schon getrennt haben." Ehe-, Paar- und Trennungsberatung sind damit ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Dazu kommt Lebensberatung, in der Menschen Lebenskrisen, aus denen sie alleine keinen Ausweg finden, thematisieren können und die Familienberatung, in der häufig das schwierige Zusammenleben mit jugendlichen Kindern Gegenstand der Gespräche ist. "Derzeit kommen etwa 70 Prozent der Klienten wegen einer Eheberatung zu mir", erzählt Kerstin Wietstock. "30 Prozent sind Einzelberatungen."
Während eines ersten Termins werden die Themen und Ziele der Beratung genauer definiert und die Herangehensweise festgelegt. Wenn sich die Beteiligten darauf geeinigt haben, werden Folgetermine ausgemacht. Wichtig ist, dass die Beratung in der EFL kein Ersatz für eine Psychotherapie ist. Im Bedarfsfall weist Kerstin Wietstock darauf hin, dass sich ihre Klient_innen zusätzliche Unterstützung und Hilfe suchen sollten. "Es kommen auch einige nicht passende Problemsituationen bei mir an", erklärt sie. "Im ersten Gespräch stellt sich dann beispielsweise heraus, dass es sich eher um Probleme bei der Erziehung handelt und nicht um Probleme in der Paarbeziehung. Diese Menschen kann ich in der Regel in die Erziehungsberatung bei der Caritas weiterverweisen."
Für die Arbeit in der EFL bringt Kerstin Wietstock bereits einige Erfahrung mit. In ihren zwölf Jahren in einem sozialpädiatrischen Zentrum einer Fachklinik waren Verhaltensprobleme der Kinder und damit einhergehende oder ursächliche Familienprobleme das Hauptthema. Verhaltensauffällige Kinder und z.B. Schulprobleme standen vier Jahre bei einer anderen Stelle im Fokus. In diesen Zusammenhängen nahm die Paarberatung, Elternberatung und auch Einzelberatung einen großen Umfang ein.
Die Ehe-, Familien und Lebensberatung des Caritasverbands Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V. wird zu 100% aus Kirchensteuermitteln finanziert und ist für die Klient_innen kostenfrei. Eine freiwillige Spende wird allerdings gerne entgegengenommen.