Im Wiesbadener Kohlheck fanden heute die umfangreichen Bau- und
Sanierungsarbeiten am Altenpflegeheim Lorenz-Werthmann-Haus der Caritas
Altenwohn- und Pflegegesellschaft ihren Abschluss mit einem feierlichen
Gottesdienst zur Einweihung der neuen Kapelle und der Wohnhäuser.
Bereits 2005 hat die von Staatssekretärin Petra Müller-Klepper benannte „Pionierarbeit der Caritas“ in Bezug auf das Lorenz-Werthmann-Haus begonnen. Ein Hausgemeinschaftskonzept sollte für eine kleinere Einrichtung umgesetzt werden. Im Jahr 2008 konnten die Bewohner des Altenpflegeheims schließlich in den Neubau umziehen und die Entkernung und Sanierung des Altbaus in Angriff genommen werden, in dem weitere 40 vollstationäre Plätze entstanden, sodass nun insgesamt 80 Bewohner in acht Hausgemeinschaften à jeweils zehn Plätze dort leben. Last but not least entstand die neue Kapelle. Mit den aufgearbeiteten Fenstern in blau und rot, dem Kreuz und der Marienfigur haben Elemente aus der alten Kapelle hier Einzug gefunden. Hinzu kamen ein Altar aus Pappelholz und ein Kreuzweg, von einer Caritasschwester gearbeitet, die lange Jahre im Lorenz-Werthmann-Haus tätig war und dort später als Bewohnerin lebte. Insgesamt ist eine helle, warme Kapelle entstanden, die zum Verweilen einlädt – „ein besonderer Raum, in einem besonderen Haus“, wie Generalvikar Franz Kaspar im Gottesdienst hervorhob. Caritasdirektorin Barbara Handke ergänzte später auf der Feier: „Caritas und Kirche – das ist für mich immer eins. Das kann man nicht trennen.“ Insgesamt gut 8,5 Mio. Euro wurden in die Bauarbeiten investiert, finanziert aus Eigenmitteln, Zuschüssen der Landesregierung und durch Darlehen.
Ein besonderes Haus – durch die großen Fensterfronten sind die Räume
im Lorenz-Werthmann-Haus lichtdurchflutet und freundlich, durch das
Hausgemeinschaftskonzept ergeben sich viele Vorteile für die Bewohnerinnen und
Bewohner. Das Leben sei kleinteiliger, in den Gemeinschaften entwickele sich
ein Wir-Gefühl, meint Hausleiter Peter Christ. Lebensmittelpunkt ist die große
Wohnküche einer jeden Hausgemeinschaft. Gemeinsam beteiligen sich die meisten
der Bewohner an der Organisation des Haushalts, etwa am Wäsche zusammenlegen,
an der Planung des Abendessens oder am Waffeln backen. Ressourcen bleiben so
bei den älteren Menschen erhalten. Man lache gemeinsam, aber man trauere auch
gemeinsam. Zu den Pflegekräften kann eine engere Bindung aufgebaut werden.
Verlangt es einen Bewohner nach Ruhe, kann er sich in sein individuell
gestaltetes Einzelzimmer mit Dusche zurückziehen. Auch in die Gemeinschaftsräume
werden ältere Einrichtungsgegenstände integriert, damit das Leben an Zuhause
erinnert. Zusätzliche Angebote wie Biographiearbeit, Gymnastik oder regelmäßige
Besuche der Kinder aus dem Kindergarten nebenan gestalten das Leben im Haus
abwechslungsreicher. Ein engagierter Förderverein mit inzwischen 99 Mitgliedern
unterstützt das Haus finanziell und mit ehrenamtlicher Arbeit.
„Sie leisten hier tätige Nächstenliebe seit 1959 und verfügen jetzt auch über eine hervorragende und moderne Ausstattung. Ein besonderer Dank geht auch an die Pflegekräfte, die sich um die Bewohnerinnen und Bewohner kümmern“, sagte Staatssekretärin Petra Müller-Klepper und überbrachte auf der Feier auch die Grüße und Glückwünsche der Hessischen Landesregierung auch von Ministerpräsident Volker Bouffier und Sozialminister Stefan Grüttner.