Zwei Vorträge setzen sich mit der Sinnfrage auseinander.
Sinnerleben zwischen Leid und Glück - Prof. Tatjana Schell
Studien zeigen, wie gefährlich es ist, sich "Glücklichsein" als Lebensziel zu setzen. Schon Aristoteles behauptete, dass Glück als "Nebenprodukt" auftritt, wenn wir "richtig" leben. Zur Frage, wie ein "richtiges" - oder besser: "gelingendes" Leben aussehen kann, liefern empirische Forschung und Gesellschafts analyse spannende Erkenntnisse. Sie legen nahe, dass es kontraproduktiv ist, wenn wir das "Schwere" im Leben ausblenden oder zu vermeiden suchen. Sinn geht ein her mit einem interessierten und involvierten Sich-Einlassen auf das, was ist. Das mag uns verletzbar machen - aber eröffnet gleich zeitig Wege zu einem erfüllteren Dasein.
Dem Leben Sinn geben - Prof. Wilhelm Schmid
Immer mehr Menschen fragen nach Sinn. Die Frage nach dem Sinn ist in den Augen von Wilhelm Schmid wichtiger als die Frage nach dem Glück. Sinn setzt unbegrenzte Kräfte frei, Sinnlosigkeit dagegen macht krank. Die Frage nach dem Sinn von Grund auf zu verstehen, ist wichtig, um nicht allzu vorschnell zu Antworten zu kommen, die nicht tragfähig sind. Entscheidend ist, den einzelnen Menschen in die Lage zu versetzen, für sich selbst Sinn finden zu können, denn das ist ein Element der Lebenskunst.