Pressemitteilung der Liga der Wohlfahrtsverbände Wiesbaden
WIESBADEN. Die geplanten Sparmaßnahmen der Stadt Wiesbaden – eine allgemeine Kürzung von 4,275% aller Haushaltsmittel sowie die Streichung benötigter Mehrbedarfe – zeigen schon vor ihrer Verabschiedung durch das Stadtparlament durchschlagende Wirkung. Ein breites Aktionsbündnis aus Sozialverbänden, Gewerkschaften, Kulturinitiativen sowie weiteren Vereinen und Organisationen wie dem Jugendring oder der Bürgerinitiative „Gemeinwohl hat Vorfahrt“, hat sich unter Federführung der örtlichen Liga der Wohlfahrtsverbände zusammengefunden, um gegen die harten Einschnitte zu protestieren. Unter dem Motto „Jetzt schlägt’s 13!“ findet am kommenden Freitag, dem 13. November 2015 von 11-14 Uhr eine Kundgebung auf dem Dern’schen Gelände statt.
Diese Kundgebung wird von Aktions- und Infoständen begleitet. Auf der Bühne sprechen unter anderem Vertreter der Liga-Verbände und anderer von den Sparmaßnahmen betroffener Institutionen. Neben einer Talkrunde gibt es ein musikalisches Programm der Gruppe „Absinto Orkestra“. Moderiert wird die Veranstaltung vom Chefredakteur des Lilienjournals, Mario Bohrmann.
„Wir wollen klar machen, dass der soziale Frieden in Gefahr gerät, wenn mühevoll aufgebaute und gewachsene Sozialstrukturen zerschlagen werden“, so Hannelore Richter, AWO-Geschäftsführerin und Vorsitzende der Liga der Wohlfahrtsverbände Wiesbaden. Nach einer jahrelangen sehr guten Zusammenarbeit mit den städtischen Institutionen sei es der Liga nicht leicht gefallen, zum Protest aufzurufen. Es sei aber unumgänglich, bevor Entscheidungen getroffen würden, die sich später nicht mehr korrigieren ließen. „Mit unserer Kundgebung möchten wir die Menschen in Wiesbaden aufrütteln - auch Stadtverordnete und Magistratsmitglieder, bevor sie im Dezember verbindlich über den Haushalt entscheiden“, so Richter.
Barbara Handke, Geschäftsführerin des Caritasverbandes Wiesbaden-Rheingau-Taunus, hat Bedenken gegen jüngste Abwiegelungsversuche von politischer Seite: „Selbst wenn mit den zusätzlichen Geldern aus dem neugeordneten kommunalen Finanzausgleich ein paar Sparvorhaben ausgesetzt werden können, so bleiben andere Leistungen und Einrichtungen gefährdet. Wir können es uns nicht leisten, dass in der Wiesbadener Stadtgesellschaft die Schere zwischen Stärkeren und Schwächeren noch weiter aufgeht. Außerdem werden wir auch zur langfristigen Integration zusätzlicher Einwanderer in den kommenden Jahren viele der Strukturen brauchen, die jetzt in Frage gestellt werden.“
Die Veranstalter hoffen laut Barbara Handke auf eine rege Beteiligung der Wiesbadener Bevölkerung. Der Aufruf an soziale Einrichtungen – mit Ausnahme der ambulanten und stationären Pflege – am 13. November ihre Pforten zu schließen und sich an der Kundgebung zu beteiligen, habe bereits viele positive Antworten ergeben. „Vielleicht gelingt es uns ja gemeinsam, die Politik dazu zu bringen, sich doch noch eines Besseren zu besinnen“, hofft die Caritasdirektorin.
Rückfragen bitte an:
Caritasverband
Wiesbaden Rheingau-Taunus
Barbara Handke (Geschäftsführerin)
Tel.: 0171 / 1402685
E-Mail:
barbara.handke@caritas-wirt.de
Liga der Wohlfahrtsverbände in Wiesbaden:
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wiesbaden e.V., Caritasverband Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V., Der PARITÄTISCHE e.V., Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Wiesbaden e.V., Diakonisches Werk Wiesbaden, Jüdische Gemeinde Wiesbaden